Lebenskraft

Samuel Hahnemann beobachtete, dass die gründlichen, tiefgreifenden, und damit vollständigen Heilungen nur durch ein «potenziertes – immaterielles» Arzneimittel funktioniert.

Folgerichtig muss auch im Menschen ein ähnliches Prinzip existieren. Eine Substanz, die nur aus diesem Grund eine Resonanz und eine dynamische Reaktion in sich trägt, weil sie ebenfalls «immateriell» und «dynamisch» ist. Hahnemann nannte sie Lebenskraft.

Sie ist nicht an einem einzigen Ort lokalisierbar und durch wissenschaftliche Geräte messbar. Demzufolge kann die Krankheit auch nicht das lokale Problem sein, sondern ist allein das Resultat der Veränderung im gesamten Wesen. Der Mensch ist zuerst krank. In der Folge produziert die verstimmte Lebenskraft einen krankhaften Zustand, der sich in einem Krankheitssymptom als die Spitze des Eisberges manifestiert.

Die Lebenskraft wird durch Störungen von aussen, aber auch durch Vererbung verstimmt. Stress z.B. ist heutzutage ein grosser Faktor, der die Lebenskraft schwächt.

Potenzierte, homöopathische Arzneien wirken auf einer ännlichen Ebene wie die Lebenskraft. Passend ausgewählt sind sie in der Lage, die verstimmte Lebenskraft umzustimmen.

Ist der Mensch wieder in einem gesunden Zustand, so schreibt Samuel Hahnemann, «waltet die belebende Lebenskraft unumschränkt und hält alle seine Teile in bewundernswürdig harmonischem Lebensgange».

Der Begriff Lebenskraft ist von Hahnemann aus dem Vitalismus entlehnt und war Ende 18. Jahrhunderts für unverstandene Vorgänge im Körper sehr populär im Gebrauch.

Ähnliche Begriffe aus anderen Hochkulturen oder Medizinsysteme sind:  ĀTMANUND PRĀNAQI / NESCHAMAH UND RÛAH / ENORMON, INPETUM FACIENS / LEBENSENERGIE / LEBENSFLUSS / ORGON / SIMPLE SUBSTANCE.

Ohne Lebenskraft ist der Mensch nur ein roboterartig, zweckgerichteter, funktionierender Zellhaufen, ohne Leben, ohne Liebe und ohne tiefgreifenden Sinn. Im gesunden Zustand – von der Lebenskraft dirigiert – ist der Mensch lebendig, er entfaltet sein wahres Potential und sein Leben bekommt eine Sinnhaftigkeit. Das ist ein Zustand von Liebe.

Wissenschaftlich gesehen werden die Naturgesetze in Newton’sche Mechanik, Thermodynamik und die der Quantenebene eingeteilt, wobei die klassischen Methoden für die Wirksamkeit der Homöopathie keine Belege vorweisen können. Die Beschäftigung mit der Quantenmechanik eröffnet heute eine neue Dimmension, um das unverstandene Prinzip der Homöopathie zu verstehen. Zurzeit ist der menschliche Verstand/Ego das grösste Hindernis, um diese quantenmechanischen Ansätze nachzuvollziehen. In der Entwicklung befindet man sich noch im philosophisch – theoretischen Stadium: «das Leben steuert auf der Grenze zwischen klassischer und quantenmechanischer Welt. Die lebende Zelle gleicht einem Schiff, dessen schmaler Kiel bis in die Quantenebene der Realität hinabreicht und deshalb Quantenphänomene wie Tunneleffekt oder Verschränkung nutzbar machen kann, um am Leben zu bleiben. Lebende Zellen müssen die Verbindung zum Quantenbereich aktiv aufrechterhalten; der thermodynamische Sturm – das molekulare Rauschen – zerstört dabei die Quantenkohärenz nicht, sondern wird genutzt, um sie aufrechtzuerhalten» (2) und «Vielleicht geht im Tod die Verbindung des Lebewesens zum geordneten Quantenbereich verloren, so dass es den Zufallskräften der Thermodynamik schutzlos ausgesetzt ist» (2)

Mit diesem wunderschönen Satz aus dem Quantenbereich fand ich die naturgegebene Ähnlichkeitsregel bestätigt: «offenbar bemühen lebende Systeme sich nicht, molekulare Schwingungen zu vermeiden, sondern sie tanzen zu deren Rhythmus» (2)

(2) Der Quantenbeat des Lebens, Wie die Quantenbiologie die Welt neu erklärt, Jim Al-Khalili, Professor für theoretische Kernphysik, Johnjoe McFadden, Biochemiker, Professor für molekulare Genetik

«Im gesunden Zustande des Menschen waltet die geistartige, als Dynamis den materiellen Körper belebende Lebenskraft unumschränkt und hält alle seine Theile in bewundernswürdig harmonischem Lebensgange in Gefühlen und Thätigkeiten, so dass unser inwohnende, vernünftige Geist sich dieses lebendigen, gesunden Werkzeugs frei zu dem höhern Zwecke unsers Daseins bedienen kann»
aus dem Organon (= Werkzeug) der Heilkunst
6. Auflage, Samuel Hahnemann, 6. Auflage, 1921